Im Winter 1224/1225 schrieb der heilige Franziskus den Sonnengesang, der große Bekanntheit erlangte. Er selbst (bereits von den Wundmalen gezeichnet) lag zu diesem Zeitpunkt schwer krank in einer Hütte in San Damiano (nahe der Heiligen Klara und ihren Schwestern), konnte kein Licht mehr ertragen und quälte sich mit der Frage, ob er versagt habe, da sein Orden immer wieder von seinem Weg abwich. In diese Not hinein tröstet Gott ihn mit der Zusage: „Als Preis der Geduld erwarte sicher und gewiss das Erbteil an diesem [meinem] Reich!“. Der Sonnengesang wird also nicht nur Ausdruck seiner grundsätzlich brüderlich-liebenden Haltung zu allen Geschöpfen und seiner Freude an der Schöpfung, sondern Antwort auf die Erfahrung, dass Gott auch in Not und Dunkelheit Trost und Halt gibt. So singt er (nach einer leider nicht überlieferten Melodie) das folgende Loblied, dem wir die Stationen unseres Gartens zugeordnet haben: 1 Höchster allmächtiger und guter Herr, 2 Herr, sei gelobt durch Bruder Sonne, 3 Herr, sei gelobt durch unsre Schwester Mond 4 Herr, sei gelobt durch Bruder Wind, 5 Herr, sei gelobt durch Schwester Wasser, 6 Herr, sei gelobt durch Bruder Feuer, 7 Herr, sei gelobt durch Mutter Erde, 8 Herr, sei gelobt durch jene, die verzeihn, 9 Herr, sei gelobt durch unsern Bruder Tod, 10 Lobet und preiset den Herrn in Dankbarkeit,
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