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November 2012

 

„Höre, Tochter, sieh her und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus! Der König verlangt nach deiner Schönheit. (Ps 45,11.12)

Textfeld:
„Sogleich beeilte sich der fromme Vater [Franziskus], Klara aus der in Dunkelheit gehüllten Welt herauszuführen, damit der Spiegel ihrer reinen Seele nicht fernerhin von Erdenstaub getrübt oder ihre zarte Jugend der Ansteckung weltlichen Wandels noch länger ausgesetzt werde. Es stand der Palmsonntag bevor. Da begab sich das Mädchen mit glühendem Herzen zum Manne Gottes [Franziskus], um sich über ihre Bekehrung zu erkundigen, was zu tun sei und wie sie vor sich gehe. Vater Franziskus hieß sie am Festtag fein gekleidet und geschmückt mit dem übrigen Volk gehen, um die Palme zu empfangen. In der folgenden Nacht sollte sie das Lager verlassen und die weltliche Freude in Trauer über das Leiden des Herrn verwandeln. Als der Sonntag kam, betrat Klara mit den anderen die Kirche, strahlend in festlichem Glanz in der Schar der Frauen. Dort geschah ein bedeutsames Vorzeichen. Während die anderen Leute sich zu den Palmzweigen hindrängten, blieb Klara aus Scheu unbeweglich auf ihrem Platz. Da stieg der Bischof die Stufen herab, ging zu ihr hin und legte ihr die Palme in die Hand.“             
      (Aus dem Leben der hl.Klara nach Th.v.Celano, LebKl 7)

 

Wir sehen die hl.Klara steht allein vor Gott, allein vor dem Bischof, der ihr mit dem Reichen des Palmzweiges und der segnenden Hand den von ihr vernommenen Ruf als richtig bestätigt. In der Regel der hl.Klara wird es später heißen, dass die Schwestern sich auf göttliche Eingebung hin dem Hl. Geist verlobt haben, indem sie sich entschieden, nach der Vollkommenheit des Evangeliums zu leben (vgl.KlReg VI,3).
Indem Klara ihr Fiat, ihr „mir geschehe nach Deinem Wort“ spricht, wird sie eins mit dem Ja Mariens, beginnt sie bereits, die Welt zu verlassen, was wir daran erkennen können, dass sie im Greifen nach dem Palmzweig bereits dabei ist, ihre prachtvolle Kleidung abzulegen.
Franziskus wartet, die Worte Mariens und nun auch Klaras („Mir geschehe...“) ans Herz gepresst am Kelch mit den angedeuteten fünf Wundmalen. Der Weg, der vor ihr liegt, wird kein leichter sein. Und es ist, als würde er, den Blick fest auf sie gerichtet, fragen, ob sie Jesus folgen will. Ihr Blick auf den Kelch gerichtet, zeigt, dass sie das Ja im vollen Bewusstsein gibt, dass es um die Nachfolge in Kreuz und Auferstehung geht. Und sie nimmt es an.
Die Leute im Hintergrund beobachten die Szene gebannt, die außergewöhnlich ist. So müssen auch wir, die wir uns für die Nachfolge Christi entschieden haben, uns immer bewusst sein, dass wir auf dem Weg des Lebens aus dem Glauben von anderen beobachtet werden. Damit hat unser Handeln oder Nicht-Handeln immer auch eine weitreichende Wirkung. Es kann Samenkorn sein...

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