Herzlich begrüßen wir Sie
auf unserer
SEITE DES
MONATS
August/September 2012
Liebe Leserinnen und Leser unserer Seite des Monats, in den letzten Wochen haben Sie wieder Geduld aufbringen müssen, während Sie auf den Bericht von unserem Klosterfest am 11.08.2012 gewartet haben. Aber nachdem das Fest zu Ende und alle äußerlichen Spuren davon beseitigt waren, forderte der Garten, forderten Äpfel und Pflaumen ihr Recht und haben uns so gut beschäftigt, dass die Seite des Monats in dieser Zeit leider liegen geblieben ist. Dafür gibt es den Bericht jetzt nachgeliefert.
Für uns Schwestern begann die Feier zu den 800 Jahren ja bereits am Palmsonntag voriges Jahr, dem Tag, an dem das Klara-Jubiläumsjahr seinen Anfang nahm. Mit Freunden, Nachbarn und einigen Neugierigen wollten wir nun das Ende dieses Jahres mit einem Klosterfest begehen, wozu wir ja auf der letzten Seite des Monats herzlich eingeladen hatten.
Am Freitag Abend um 18.00 Uhr sind wir Schwestern mit Pfr.Wenzel und einigen treuen Gemeindegliedern durch die Transitus-Feier, also die Feier des Gedächtnisses des Todes der heiligen Klara, in den großen Jubiläumstag eingestiegen. Musikalisch umrahmt und gestaltet von zwei jungen TreffPunkt-Frauen an Orgel, Gitarre und Klarinette hörten wir aus einer zeitgenössischen Lebensbeschreibung ein paar Auszüge über den letzten Tag der hl.Klara inmitten ihrer Schwestern. Auf diese Weise eingestimmt, wurden dann auch noch letzte Vorbereitungen für das Klosterfest getroffen.
In der Nacht waren wir dann sehr besorgt, da uns der Himmel einen kräftigen, anhaltenden Regen bescherte, dem auch alles Beten kein Ende machte. So begannen wir uns etwas unruhig zu fragen, wo wir in unserem kleinen Klösterchen, in dem es ja fast keine großen Räume gibt, 150 Menschen unterbringen sollen, wenn das Fest „ins Wasser fällt“.
Am Morgen des 11.08.2012 hatte es dann aber doch aufgehört mit dem Regen und im Laufe des Vormittags trocknete die Sonne die Wiese, dass alles, wie geplant seinen Lauf nehmen konnte.
Um 10 Uhr feierten wir in einer vollen Kirche den Festgottesdienst, geleitet von unserem Diözesanadministrator Michael Bautz, in Konzelebration mit unserem Pfr.Wenzel, Pater Ubald Hausdorf OFM, der uns die Predigt hielt, und Pfr Poschlod aus Delitzsch, der mit einem Bus Gemeindemitgliedern der Gemeinde „Sankt Klara“ Delitzsch gewissermaßen Patronatsfest mit uns feierte. Pater Ubald OFM aus Halberstatt führte uns in seiner Predigt die hl.Klara und ihr Denken sehr bildlich vor Augen, indem er unsere Äbtissin Sr.Clara Teile der Predigt als Worte Klaras an die Menschen von heute vortragen ließ. In großer Tiefe und überraschender Aktualität wurde uns deutlich, was Armut für die beiden Heiligen aus Assisi, Klara und Franziskus, bedeutete und uns heute noch bedeuten kann, was es heißt seinen ganzen Reichtum bei Gott zu suchen und zu finden.
Zu unserer großen Freude haben Mitglieder eines Bautzener Familienkreises unter Leitung von Ansgar Hoffmann sehr mitreißend die musikalische Gestaltung übernommen und der ganzen Feier damit einen besonders festlichen Rahmen gegeben.
Nach dem kleinen Imbiss im Anschluss, begann, wie gaplant das Nachmittagsprogramm mit dem Engel des Herrn, den wir gemeinsam beteten, bevor Pater Ubald uns zum thematischen Kernstück unseres Festes, der neuen Klara-Ikone, eine sehr intensive Einführung gab. Er erschloss die einzelnen auf der Ikone dargestellten Szenen mit Texten moderner geistlicher Poesie. Dabei gelang es ihm in großartiger Weise das Leben der heiligen Klara in die heutige Zeit zu übersetzen.
Nachdem wir nun einiges über die Bilder erfahren hatten, wollten wir in verschiedenen Gruppen die Möglichkeit bieten selbst aktiv zu werden. Ein Teil der insgesamt ca. 200 Gäste fand in der Stille der Anbetung in der Klosterkirche Zeit und Raum das Gehörte wirken zu lassen. Eine Gruppe vertiefte das zentrale Bild der Ikone unter dem Aspekt:„Die hl. Klara und die Eucharistie“, eine weitere die Einkleidungsszene. Pfr.Wenzel bot einen offenen Gesprächskreis an, für Fragen zu Kirche, Gott und Welt. Zwei Freunde des Klosters, Kito und Marita Hendrich, berichteten sehr lebhaft von ihren Erfahrungen der letzten Jahre zu Fuß und Rad auf dem Pilgerweg nach Santiago. Johannes Grubert hatte als Mitglied der Franziskanischen Gemeinschaft (FG), einen franziskanischen Treffpunkt aufgebaut, um über die FG zu informieren und aus Assisi zu berichten. Peter Leppers von der Franziskusgemeinschaft in Leutwitz brachte uns seinen Hof nahe, der mit einigen Gefährten im Geist des heiligen Franziskus ökologisch geführt wird, und lud ein, sich das einmal vor Ort anzuschauen. Für jene, die noch etwas mehr über das Leben der hl. Klara erfahren wollten, gab es eine DVD im Engelsaal. Und die Kinder fanden schließlich in Kerstin Müller eine kreative Betreuung und einen guten Spielgefährten und entdeckten bei einem „Fühl-Parcours“ wie sich Stroh, Sand uvm. unter den Füßen so anfühlt. Eine kleine Ausstellung über die Geschichte unseres Ordenszweiges und der 800 Jahre des Klararissenordens hatten wir in der Garage für Interessierte aufgebaut.
Nach so viel sitzender Tätigkeit haben wir die müden Glieder bei Bedarf mittels eines großen Schwungtuches wieder in Bewegung gebracht, eine ungewöhnliche Beschäftigung, die aber viel Freude bereitete. So wurden unsere Gäste ganzheitlich in das Fest einbezogen und haben ausgiebig mit uns gefeiert und unsere Freude geteilt. Beim anschließenden Kaffee blieb noch viel Raum für frohe Begegnungen und offene Fragen, so dass die Vesperandacht 16 Uhr für viele doch überraschend schnell das Fest beendete.
Alles in allem war es dank vieler fleißiger Helfer und vieler froher Gäste für alle ein sehr schöner, ereignisreicher Tag, der Lust auf mehr macht und in manchem noch eine Zeit nachklingen wird. Dank sei Gott.
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