Wir hoffen, Sie konnten Ihren Urlaub genießen und wieder ganz neu den Weg zum Leben, zu sich selbst und Ihren Kräften finden. Unsere gemeinsame Reise durch die Auferstehungsikone geht nun weiter. Schön, dass Sie wieder mit dabei sind! Das letzte Mal haben wir festgestellt, dass auch Jesus schwach war und es sein konnte, wie auch wir zu unseren Schwächen stehen dürfen. Aber Jesus ist nicht als der Schmerzensmann am Kreuz hängend dargestellt, sondern als der Auferstandene steht er ruhig vor seinem leeren Grab. Er hat den schmachvollen Tod am Kreuz erlitten, doch ist er daran nicht zerbrochen. Er hat dem Tod den Tod gebracht und der Welt das Leben. Und dennoch, wenn wir uns die Wunden anschauen, bluten sie noch. Jesu Leiden ist noch nicht beendet. Er leidet in den Menschen, in seiner Kirche weiter. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,40) Wie sonst könnte er auf Hunger und Krieg (auch der Kleinkrieg in Familien), Ungerechtigkeit, gesellschaftsbedingte strukturelle Einsamkeit und die um sich greifende Säkularisierung schauen?
Doch anders herum gefragt. Was sehen wir, wenn wir in diese Augen sehen? Wen sehen wir? Jesus sagt ganz klar: „Wer mich sieht, sieht den Vater“ (Joh 14,9) und „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30). Schauen wir in diese Augen sehen wir also gewissermaßen in die Augen unseres himmlischen Vaters. „Für wen halten mich die Leute?“ (Mt 16,13), fragte Jesus im Evangelium des letzten Sonntags. Es ist die immer neue Frage auch an uns: „Für wen haltet ihr mich?“ (Mt 16,15) So können uns diesen Monat zwei Fragen begleiten, die zusammengefasst das Grundgeheimnis der Anbetung umfassen: „Er schaut mich an und ich schaue ihn an“ (wie ein Bauer dem hl. Pfarrer von Ars über sein stilles Beten vor dem Allerheiligsten verriet). Wir wünschen Ihnen viel Freude an der Entdeckung der wunderbaren Welt der Menschlichkeit und der Göttlichkeit in jedem Gesicht. |
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