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Februar 2014

 

„Als die Feinde in ihrer Wut sich einmal auf Assisi, die Stadt, die der Herr besonders liebte, stürzten und das Heer sich sogar schon den Stadttoren näherte, drangen die Sarazenen, ein schlimmes Volk, das nach dem Blut der Christen dürstet und jeglichen Frevel schamlos wagt, bei San Damiano in die Umgrenzung des Ortes ein, ja selbst in das Kloster der Jungfrauen. Die Herzen der Frauen zerschmolzen vor Angst, ihre Stimmen erzitterten vor Furcht, und weinend wandten sie sich an die Mutter. Diese aber befahl mit unerschrockenem Herzen, man möge sie, die Kranke, zur Tür führen und vor die Feinde hinlegen. Dabei wurde ihr eine silberne, in Elfenbein eingeschlossene Kassette vorangetragen, in welcher der Leib des Heiligen der Heiligen andächtigst aufbewahrt wurde.
Nachdem Klara sich im Gebet vor dem Herrn ganz niedergeworfen hatte, sprach sie unter Tränen zu ihrem Christus: „Willst du, mein Herr, deine wehrlosen Mägde, die ich mit deinen Liebeserweisen aufgezogen habe, den Händen dieser Heiden da ausliefern? Beschütze, Herr, ich bitte dich, diese deine Dienerinnen, die ich eben jetzt nicht mehr beschützen kann.“ Bald hörte sie vom neuen Gnadenthron her eine Stimme wie die eines kleinen Knaben an ihr Ohr dringen: „Ich werde euch immer beschützen.“ „Mein Herr“, sprach sie, „wenn es dir gefällt, so schütze auch diese Stadt, die uns um deiner Liebe willen ernährt.“ Und der Herr antwortete ihr: „Schwere Heimsuchungen wird sie bestehen müssen, aber durch meine Gnade wird sie bewahrt bleiben.“ Da erhob die Jungfrau ihr tränenüberströmtes Antlitz und stärkte die Weinenden, indem sie sagte: „Meine Töchter, ich garantiere euch ganz gewiss, ihr werdet nichts Böses erleiden, vertraut nur auf Christus!“  Und siehe, sofort, ohne jeden Verzug, musste die Verwegenheit jener Hunde mit Schrecken zurückweichen. Schleunigst über die Mauern, die sie bestiegen hatten, fliehend, wurden sie durch die Macht der Beterin fort­getrieben. Sogleich schärfte Klara jenen, welche die erwähnte Stimme gehört hatten, streng ein: „Hütet euch auf jegliche Weise, liebste Töchter, irgend jemandem etwas von dieser Stimme bekannt zu machen, solange ich lebe!“ (aus dem Leben der hl.Klara nach Celano)

Mit diesem Monat beginnen wir den Blick auf das letzte, das zentrale Bild unserer Ikone. Wir werden wieder stufenweise in die Tiefe der Betrachtung eintauchen und schauen heute auf die Szene, die im Hintergrund dieser Darstellung steht. Sie gehört zu den wohl bekanntesten Berichten um die hl.Klara und ist durch verschiedene Augenzeugenberichte im Heilig-sprechungsprozess auch gut belegt. Ihr verdanken wir auch die vielen Darstellungen der hl.Klara, in denen sie eine Monstranz in Händen hält oder ein kostbares Kästchen (da es in dieser Zeit eigentlich noch keine Monstranzen gegeben hat). Die Sarazenen wurden an einem Freitag im September 1240 durch den Herrn in der heiligen Eucharistie in die Flucht geschlagen. Da zeigt sich der unerschütterliche Glaube und das grenzenlose Vertrauen der gläubigen Seele in den Schutz Gottes. Die Worte, die Christus mit der Stimme eines Knaben an unsere Mutter richtet, finden wir im Kelch wieder. Ihm entsteigt der Knabe: „Ego vos semper custidiam – Ich werde euch immer behüten.“ Mit dem Vertrauen auf dieses Versprechen des eucharistischen Herrn wagen auch heute noch tausende Klarissen auf der Welt das Leben in Armut und kontemplativer Gemeinschaft.

 

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