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MONATS
November 2013
„Wer sich aber an sein Wort hält, in dem ist die Gottesliebe wahrhaft vollendet. Wir erkennen daran, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, muss auch leben, wie er gelebt hat.“ (1 Joh 2,5.6)
„Alle, die den Herrn lieben aus ganzem Herzen, aus ganzer Seele und ganzem Sinnen, aus ganzer Kraft und ihre Nächsten lieben wie sich selbst und ihr verkehrtes Ich mit seinen Lastern und Sünden hassen und den Leib und das Blut unseres Herrn Jesus Christus empfangen und würdige Früchte der Buße bringen: O wie selig und gesegnet sind jene Männer und Frauen, die solches tun und darin ausharren, denn auf ihnen wird der Geist des Herrn ruhen, und er wird sich bei ihnen eine Wohnung und Bleibe schaffen, und sie sind Kinder des himmlischen Vaters, dessen Werke sie tun, und sie sind Verlobte, Geschwister und Mutter unseres Herrn Jesus Christus. Verlobte sind wir, wenn die gläubige Seele durch den Heiligen Geist unserem Herrn Jesus Christus verbunden wird. Geschwister sind wir ihm, wenn wir den Willen des Vaters tun, der im Himmel ist; Mütter sind wir, wenn wir ihn durch die göttliche Liebe und ein reines und lauteres Gewissen in unserem Herzen und Leibe tragen; wir gebären ihn durch ein heiliges Wirken, das anderen als Vorbild leuchten soll. O, wie ehrenvoll ist es, einen heiligen und großen Vater im Himmel zu haben!“ (Franziskus in seinem 1.Brief an die Gläubigen, V.1-10)
„O du allergetreueste Mutter, heilige Klara! [...] O du allerwürdigste Tochter des höchsten himmlischen Vaters, Braut unseres Herrn Jesus Christus, Wohnung des Heiligen Geistes, Bild der Heiligen Dreifaltigkeit, Nachfolgerin der Muttergottes, Anführerin aller Frauen.“ (Sr.Katharina Hofmann im Gebet: „Die 7 Freuden der heiligen Klara“; 7FrKl,1.7)
Wie in der letzten Seite des Monats bereits angekündigt, wollen wir uns dieses Mal auf die Suche nach der besonderen Verbindung der hl.Klara zur Heiligsten Dreifaltigkeit machen.
Natürlich überrascht es nicht, dass eine fromme katholische Frau eine Beziehung zur Trinität hat. Sie beginnt auch ihren Segen für die Schwestern, der uns erhalten geblieben ist, ganz selbstverständlich „im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (SegKl 1). Wenige Tage vor ihrem Sterbens sprach die Heilige, wie uns durch zwei ihrer Mitschwestern im Prozess zur Heiligsprechung überliefert wurde, über die Dreifaltigkeit, „so feinsinnig, dass selbst viele Gelehrte sie kaum verstanden hätten.“ (ProKl XIV, 32; III, 75). Sie muss also eine sehr tiefe Beziehung dazu gehabt haben. Sie hat sie gelebt.
„Wie im Himmel, so auf Erden“ beten wir in jedem Vater Unser. Wie im Oktober schon festgestellt, ist das Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit gelebte Liebe. Diese Einheit in der Liebe war auch das höchste Ziel der hl.Klara, die es eigens in der Regel für ihre Schwestern festhielt: „Sie [die Schwestern] seien dagegen immer eifrig besorgt, untereinander die Einheit gegenseitiger Liebe zu wahren, die das Band der Vollkommenheit ist“ (KlReg 10,7). Dort, wo dieser Geist lebt, bricht Reich Gottes auf Erden an.
Auch die Gelübde haben ihren Ursprung in dem Gedanken, so zu leben wie die drei Personen Gottes miteinander. Die gelebte ehelose Keuschheit als Abglanz der grenzenlosen Liebe, die auch das eigene Leben hinzugeben bereit ist. Die Armut, die alles gibt und nichts zurückhält, die sich ganz an den anderen verschenkt und alles von ihm erwartet. Und der Gehorsam als freiwillige, vollkommene Abhängigkeit vom Willen des anderen, die uns Jesus im Bezug auf den Vater auch auf beeindruckende Weise vorgelebt hat. Nicht mein Wille, sondern der deine... Man kann Gott kaum näher kommen, als wenn man lebt, wie er gelebt hat, wenn man in seine Erfahrungswelt, mehr noch, in sein Sein eintaucht. Das hat die hl.Klara ein Leben lang getan.
Franziskus, mit dem sie die gleiche Berufung teilte, preist jene die Buße tun, sich von ihrem verkehrten Ich abwenden, selig und stellt fest, dass in diesen Kindern des Gott-Vaters der Geist Gottes wohnen wird und sie Verlobte, Mutter und Geschwister Jesu sein werden. Durch das Leben strenger Buße lebt die hl.Klara in besonderer Weise mit und letztlich auch schon in der Heiligen Dreifaltigkeit (vgl.1 Joh 2,5.6). Es ist in höchstem Maße ein Leben in Beziehung und zwar in der ganzen Bandbreite der menschlichen Möglichkeiten. Dieser Ausdruck der Beziehung ist es auch, der bei den verschiedenen Trinitäts-Ikonentypen gerade die Vaterschaftsikone (Ein Vater braucht einen Sohn, um Vater zu sein.) zu einer so passenden Darstellung für unsere Klara-Vita-Tafel macht. |