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April 2015

 


In der Portiuncula in Assisi (hier ein Bild aus dem illustrierten Kunstführer Assisi von Sandro Chierichetti) sind Fresken, die zum einen mittig die Verkündigung zeigen, zum anderen die Geschichte des Portiuncula-Ablasses in verschiedenen Szenen. Das zentrale Bild der Verkündigung, gemalt vom Priester Hilarius von Viterbo im Jahre 1393, findet sich auch in unserer kleinen Kapelle. Genau wie die Holzskulptur der Mutter Gottes mit Kind im Türmchen unserer Portiuncula ein Ausdruck dafür, dass es sich um eine Marienkapelle handelt – Santa.Maria degli Angeli ursprünglich.

In der Verkündigung durch den Engel Gabriel kann man auch schon ein gutes Stück Frühling erkennen. Die rechte Zeit ist gekommen, der Winter (auch für das Volk Israel) ist vorüber. Jetzt ist die Zeit der Aussaat. Die Verkündigung ist wie das Legen des Samens in den guten Boden. Maria ist der gute Boden, den Gott von Anbeginn bereitet hat, um den kostbarsten Samen aufzunehmen. „Auf guten Boden“, so sagt uns später Lukas in seinem Evangelium, „ist der Samen bei denen gefallen, die das Wort mit gutem und aufrichtigem Herzen hören, daran festhalten“ (Lk 8,15).
Der Engel Gabriel, der vor der hohen Würde der künftigen Mutter Gottes bereits in die Knie geht, bringt d a s  Wort, das wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt, die Erde tränkt und zum Keimen und Sprossen bringt (vgl. Jes 55,10). Die Botschaft der Erwählung zur Mutter Gottes ist wie der langersehnte Frühjahrsregen für das Mädchen in Nazareth, das wie alle in der Erwartung des Messias steht und die genau weiß, dass Jesaja bereits prophezeit hat, dass eine Jungfrau den gebären soll, der Erlösung bringt (vgl. Jes 7,14). Und so hat Maria das Wort Gottes empfangen und durch, mit und in ihm den menschgewordenen Sohn Gottes – ihr Kind – den Retter der Welt.
Und sobald sie dem ersten Menschen begegnet, der ihren Sohn erkennt, ihrer Tante Elisabeth, bricht der Jubel und das Lob Gottes aus ihr hervor, das uns als das „Magnifikat“ wohl bekannt ist. Aus jedem Menschen, der Gott in tiefer Weise begegnet ist, der vom Wort Gottes berührt ist, bricht das Gotteslob unaufhaltsam seine Bahn. So beginnt auch der Sonnengesang des heiligen Franziskus, der  bereits die Wundmale trägt, mit den Gott lobenden Worten: „Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind das Lob, die Herrlichkeit und jeglicher Segen. Dir allein, Höchster, gebühren sie, und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.“

Und so wollen wir, nachdem wir im April noch einen Blick auf den Sonnengesang insgesamt und seine Entstehungsgeschichte werfen werden, uns endlich im Mai, da die Blumen blühen werden, in den nächsten Monaten gemeinsam auf den Weg durch den Sonnengesang und unseren Franziskusgarten machen und in das Gotteslob der Schöpfung einstimmen, wozu sie herzlich eingeladen sind.

 

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