Der 3. Begegnungstag am 23. 5. 2004 in Bautzen stand unter dem Thema
"GEPFLANZT AN WASSERBÄCHEN"
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LOSLASSEN Setz dich an einen Bach und sei einfach da. Das Lied des Wassers wird deine Sorgen aufnehmen und sie hinab zum Meer tragen. DONALD WALTERS |
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Die Psalmen sind Spruchweisheiten Israels. Im Tempel war für die Israeliten Gott gegenwärtig. Wer zum Tempel pilgerte, bliebt mit der Geschichte Israels und damit auch mit Gott in Verbindung. Im Tempel klagte der einzelne Israelit Gott seine Not, bat Gott um seine Hilfe und dankte Gott für die wunderbare Hilfe, die er erfahren durfte.
So ist verständlich, dass im Tempel, dem Ort der Gegenwart Gottes und dem Zentrum der Volksgmeinschaft, auch Lieder entstanden, in denen Isreal sich mit seinem Schicksal, mit Glück und Unglück vor Gott auseinandersetzte. Hier vergewisserte sich Israel seiner Vergangenheit, seines Gottes und seiner Zukunft.
Jesus war Jude und wuchs im jüdischen Brauchtum auf. Daher hat das Christentum seine Wurzeln im Judentum. Die Psalmen vermitteln uns Erfahrungen aus dem menschlichen Leben.
VERWURZELT DER MENSCH (Nach Psalm 1,3) |
GLÜCKLICH DER MENSCH |
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Wir beschäftigten uns mit einzelnen Psalmen und Texten zum Nachdenken. Dabei wurde uns bewusst, dass es wichtigt ist, sich immer wieder neu zu orientieren. Suchen wird heutzutage jeder Mensch anders. Dies wird immer entsprechend seiner Situation im menschlichen Leben sein.
Wir suchen ein Leben lang. Entscheidend ist jedoch, dass wir nach der Quelle suchen. Die Quelle kann Maßstab unseres Seins und Handelns werden.
Lass mich deine Huld erfahren am frühen Morgen;
denn ich vertraue auf dich.
Zeig mir den Weg, den ich gehen soll,
denn ich erhebe meine Seele zu dir.
PSALM 143,8
Franziskus war sein Leben lang auf der Suche. Am Ende seines Lebens sagte er:
"Lasst uns anfangen, denn bisher sind wir noch nicht weit gekommen".
Bewahre mich vor dem naiven Glauben, |
Sage Ja zu den Überraschungen, |
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Herzlich begrüßen durften wir in unserer Mitte Ingrid Eisner, 1. stellvertretende Nationalvorsteherin der FG Deutschlands und Kontaktperson des Vorstandes zu unserer Region Ost. Sie besuchte gemeinsam mit ihrem Ehemann Peter das Franziskanische Begegnungszentrum "Engelhaus" in Bautzen.
Ingrid Eisner:
"Ich freue mich und bin dankbar dafür, dass die Schwestern des Klosters St. Klara hier einen Ort der Begegnung ermöglichen, auch für Menschen, die sich als Freunde und Freundinnen des hl. Franziskus und der hl Klara von Assisi verstehen und sich für franziskanische Ideale interessieren.
Mit Blick auf die an verschiedensten Orte der Region ansässigen Schwestern und Brüder unserer Gemeinschaft entsteht hier ein Projekt, das vielleicht einmal zukunftsweisend für die Gemeinschaft in unseren Land sein kann...
Die Idee, hier einen besonderen Clarabirnenbaum zu pflanzen ist ein wunderbares Symbol für das Wachsen und die Verwurzelung unserer Gemeinschaft in der franziskanischen Spiritualität, in Verbundenheit mit dem Orden der Klarissen und vielen interessierten Menschen.
Mögen Kloster und Engelhaus einladende Orte sein im Sinne unseres Bruders Franziskus der gesagt hat:
Wenn es dir gut tut, dann komm...
Peter und ich werden das, was wir hier an herzlicher Gastfreundschaft, Offenheit und Gemeinschaft erfahren und erleben durften, gern weitererzählen."
Es war uns eine sehr große Freude, auch den Eheman von Ingrid, Peter Eisner, hier im Engelhaus begrüßen zu können. Er engagiert sich bei der katholischen Friedensbewegung "pax christi" im Bistum Limburg. In ihr versammlen sich Menschen, die sich für Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung einsetzen.
Peter Eisner:
"Der Einsatz der Menschen in der ehemaligen DDR für einen gewaltfreien Wandel zeigt wie Mauern einstürzen können. Die Macht der Menschen auf der Straße und die Macht der Gebetsgottesdienste führten eine friedliche Änderung herbei. Dieses immer zu gedenken könnte auch an diesem Ort geschehen."