GESCHICHTE

Einen kleinen geschichtlichen Rückblick zur Entstehung des Ordens und einen kurzen Einblick in das tägliche Ordensleben sollen die folgenden Zeilen vermitteln.

1212

Klara von Assisi (1193 - 1253) flieht von zu Hause und will leben wie Franziskus (1182 - 1226) und seine Brüder; nach dem Evangelium in Ehelosigkeit, Gehorsam und Armut.

8. 12. 1854

Klara Bouilleveaux (1820 - 1871) gründet die Gemeinschaft in Paris. Das Evangelium der 10 Aussätzigen, in dem nur ein Geheilter umkehrt und dankt, bewegt sie sehr. Sie möchte zu den Menschen gehören, die Gott stellvertretend für andere Menschen danken.

1856

Der Gemeinschaft Troyes wird die feierliche Aussetzung des Allerheiligsten Sakraments bewilligt. Hiermit beginnt die Ewige Anbetung im Orden. Die Schwestern leben kontemplativ in Klausur und gehören dem Regulierten Dritten Orden des hl. Franziskus an, weshalb sie die "Franziskanerinnen von der Ewigen Anbetung/vom Allerheiligsten Sakrament" genannt werden.

1871

Sieben Schwestern verlassen Troyes und gründen in Lemberg/Polen ein Kloster.

1898

Aus Lemberg gehen einige Schwestern nach Wien und gründen dort ein weiteres Kloster.

1912

Durch ein Dekret des hl. Papst Pius X. treten die Schwestern zum Zweiten Orden des hl. Franziskus über, der Name ändert sich allerdings erst nach dem II. Vatikanischen Konzil von Franziskanerinnen in Klarissen.

14. 5. 1925

Aus Wien kommen 4 Schwestern und 2 Postulantinnen nach Bautzen, allerdings nicht ohne das öffentliche Interesse auf sich zu ziehen: Schließlich war Sachsen vor allem protestantisch geprägt!


1930

Am "Klösterchen", wie es liebevoll von den Bautzenern genannt wird, muss erstmal angebaut werden.

1932/1933

Inzwischen befinden sich 13 Professchwestern und 5 Novizinnen im Haus.

1950

Es wird ein weiterer Anbau fällig, nachdem inzwischen ca. 20 Schwestern hier leben.

1969/1970

Nach langem Kampf und vielen Gebeten wird die Baugenehmigung für die Erweiterung der Klosterkirche erteilt. Viele Außenstehende helfen hierbei und später, tatkräftig mit.
Selbst Menschen, die sonst keine Beziehung zur Kirche haben, sind vom Kloster und der Anbetung so fasziniert, dass sie die Sache bereitwillig unterstützen.

1989/1990

Schuppen und Stall werden abgerissen, stattdessen entsteht ein neues Gebäude, das Engelhaus. Schon kurze Zeit später ergibt sich für dieses Gebäude ein Nutzungszweck, mit dem niemand gerechnet hatte. Obdachlose fanden hier zwei Jahre lang eine Notunterkunft, bis von staatlicher Stelle eine anderweitige Regelung gefunden wurde.

Der Dank eines Obdachlosen
Auf meine Art möchte ich danken, für Speise und Trank
und für gewonnene Ruhe.
Als unsteter Geist klopfte ich an diese Pforte
und sie ward mir aufgetan.
Verweile glücklich an diesem Orte,
den der Herr in seiner Huld einst nahm.
Du musst nicht beten, wenn es dir nicht liegt,
nur Mensch sein musst du,
ein Mensch, der das Leben und die Menschen liebt.
Hier im Haus fand ich die Ruhe,
die im Leben mir gefehlt.
Jetzt und in Zukunft werd ich wissen, tolerant zu sein
gegen Jedermann.
Freundlichkeit und Güte hab ich hier im Haus erfahren,
dafür hier mein Dank.
Auf ewig soll hier Friede herrschen,
hier, wo ich meinen inneren Frieden wieder fand.

29.03.1993 E. K.-P.

1995/1996

Die Generalsanierung des Gebäudes wird nötig, da die Bausubstanz ein äußerst bedenkliches Bild abgibt.

2002 Errichtung der "Franziskus-Halle"
   

ARMUT
Die Nachfolge Christi nach dem Evangelium zu leben, beinhaltet für die Schwestern vor allem auch das Leben in Armut.
In den ersten Jahren, die die Schwestern in Bautzen leben, erhalten sie das, was sie zum Leben benötigen durch betteln. Mit der Zeit bekommen sie immer mehr Stickarbeiten aufgetragen, so dass sich das Betteln erübrigt, als das Reichsgesetz den Klöstern das Almosensammeln verbietet. Bis heute leben die Schwestern von dem, was sie durch den Hostienversand, Renten und Spenden erhalten.

ARBEITSZEITEN
Während der Arbeitszeiten sind die Schwestern mit dem Haushalt (waschen, kochen, aufräumen), Gartenarbeit, Sakristeidienst, Kirchenreinigung, dem Hostienversand und anderem beschäftigt.