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Oktober 2015

Herr, sei gelobt durch Bruder Sonne,
er ist der Tag, der leuchtet für und für.
Er ist dein Glanz und Ebenbild, o Herr.

„Die Schönheit der Höhe, das klare Firmament und der gewaltige Himmel sind ein herrlicher Anblick. Die Sonne geht auf und erglänzt in vollem Licht, ein staunenswertes Gestirn, das Werk des Höchsten“ (Sir 43,2). „Nun will ich der Werke Gottes gedenken; was ich gesehen habe, will ich erzählen: Durch Gottes Wort entstanden seine Werke; seine Lehre ist ein Ausfluss seiner Liebe. Über allem strahlt die leuchtende Sonne, die Herrlichkeit des Herrn erfüllt alle seine Werke.“ (Sir 42,15f)

Der erste Tag der Schöpfung ist gekommen. Gott spricht sein erstes Wort: Es werde Licht (Gen 1,3). Und es ward Licht - das Licht, das uns von Ihm kündet, Natürlich betrachtet, ermöglicht es das Sehen. Die Sonne wärmt und birgt in ihren Strahlen die Energie, die die Welt zum Leben braucht. Im Bild geprochen, ist es das Licht der Gnade, das uns erkennen lässt, das uns die Unter-scheidung (der Geister) möglich macht. Die Sonne ist als das größere Licht Herrscherin über den Tag (vgl.Gen 1,16), so wie Gott der Herrscher der Welt ist. Das Licht wird der erste Bote von Gottes Herrlichkeit. Es wird durch alle Jahrhunderte Sinnbild für Gott selbst sein in seiner immensen Kraft und Helligkeit. Der Osten als der Ort des Sonnenaufgangs wird Orientierungspunkt sein. Von dort kommt Heil. Der Tag, der kein Ende mehr kennt, der Anbruch der neuen Welt, in der Gott selbst das Licht sein wird und es keine Sonne als Bild mehr braucht (vgl. Off 22,5). Der Evangelist Johannes wird sehr stark Christus als das Licht der Welt deuten, das jeden Menschen erleuchtet, das Wort Gottes, das das Leben der Menschen in sich trägt (vgl. Joh 1,4.9). Jesus selbst sagt uns: „Ich bin das Licht der Welt“ (Joh 8,12). Und da in jedem Getauften Christus lebt, sind auch seine Jünger Licht für die Welt (vgl Mt 5,14). So wird nicht nur Jesus auf dem Berg Tabor verklärt und leuchtet, wie die Sonne, sondern auch der sogenannte zweite Christus, Franziskus, so berichten uns die ersten Biographen des Heiligen, wie 1232/35 Julian von Speyer: Zu jener Zeit wurde die Einfachheit der Brüder getröstet auch durch häufige Offenbarungen, die sie zu empfangen verdienten infolge der Gegenwart eines solchen Vaters. Denn da eines Nachts der selige Franziskus nicht bei den Brüdern war, siehe um Mitternacht, als einige der Brüder ruhten, andere aber beteten, da rollte ein feuriger Wagen durch die kleine Tür des Hauses herein, drehte sich mehrere Male hierhin und dorthin durch das Häuschen, über dem ein großer Ball, der wie die Sonne aussah, durch seine Helligkeit sogar die Dunkelheit der Nacht vertrieb. Als nun alle zusammenkamen und sich gegenseitig in großem Staunen fragten, was dies wohl sei, ereignete sich eine Sache, rühmlicher Erinnerung wert: in der Kraft des wunderbaren Lichts wurde nämlich dem einen die volle Kenntnis des anderen aufgedeckt. Da verstanden sie, das sei die Seele ihres heiligsten Vaters, die – wie er es selbst verdient hatte – wegen ihrer vorzüglichen Reinheit verklärt gezeigt wurde zum Trost der Brüder.Wahrhaft, diesen Heiligen nannte man völlig zu Recht Wagen und Lenker des dreifachen Heeres, von dem schon gesprochen wurde, da er, getragen von einem feurigen Streitwagen in der Gestalt der Sonne, noch lebend im sterblichen Leib den Vorzug der Verklärung empfing.

Und über die Heilige Klara ist eine Prophezeiung bezeugt, die ihre Mutter Hortulana empfing, als sie schwanger war, dass ihr Kind Licht für die Welt sein soll. In der 1.Chorlegende heißt es: Als ihre Mutter – mit dem Namen Hortulana: die Gärtnerin – im Garten ihres Schoßes  diese kleine Pflanze trug, betete sie, als die Stunde der Geburt nahte, inständig vor einem Kreuz zum Gekreuzigten, er möge sie von den Gefahren der Geburtsstunde befreien. Da hörte sie eine Stimme, die zu ihr sprach:„Zage nicht, Frau, du wirst gesund und heil ein Licht gebären, das die Welt gar hell erleuchten wird.“ Durch diese Weissagung belehrt, nannte sie das neugeborene und im Brunnen der Taufe wiedergeborene Kind Klara. Denn sie war im Glauben fest überzeugt, dass sich bald an ihm die von Gott verheißene lichte, himmlische Klarheit erweisen werde. (1.Chor 3-5) Eine kleine Sonne in der Welt...

„Preist den Herrn, Sonne und Mond; lobt und rühmt ihn in Ewigkeit!“ (Dan 3,62)

 

Foto: Merco Hendrich


 

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